Albanien ist für vieles bekannt, aber sicher nicht für sein Eis. Wer an Eis denkt, hat sofort Italien im Kopf. Doch auch Albanien hat in dieser Hinsicht einiges zu bieten.
Gut und günstig: Ein unschlagbares Preis-Leistungs-Verhältnis
Wer sich im Sommer ein Eis gönnen will, ärgert sich häufig über die Preise. In Deutschland und Italien zahlt man für eine Kugel gut und gerne 1,50€ bis 2€. Das mindert die Freude an der eigentlich so erfrischenden Speise.
Jedoch ist der Preis in Albanien nicht abschreckend, sondern lädt eher dazu ein, mehr Kugeln zu nehmen. Aufgrund der äußerst erschwinglichen Preise haben wir uns spontan dazu entschieden, gleich drei Kugeln auf einmal zu bestellen – eine Entscheidung, die die Verkäuferin mit einem erfreuten Lächeln und einer überraschten Miene quittierte.
Trotz der niedrigen Preise ist das Eis keineswegs schlecht, denn es kann problemlos mit dem mit dem berühmten italienischen Eis mithalten.
Off-Topic: Wer sich für Eis interessiert, sollte unbedingt meinen Beitrag über La Marianna in Bergamo lesen, hier wurde das Stracciatella-Eis erfunden!
Die große Präsenz von leckerem Eis in Albanien lässt vermuten, dass der generelle italienische Einfluss im Land eine bedeutende Rolle spielt. Historisch gesehen hatte Italien lange einen erheblichen Einfluss auf Albanien. Ein Blick in die Geschichte zeigt, dass der albanische Präsident Ahmet Zogu im Jahr 1925 nach einem Partner suchte, um den Einfluss Jugoslawiens zu beschränken. In dieser Zeit fand er in Italien unter Mussolini einen solchen Partner. Gemeinsam schlossen sie geheime Militärabkommen, die die Abhängigkeit Albaniens von Italien verstärkten. 1939 beschloss Mussolini dann die Annexion Albaniens. Bis 1943 war Albanien in italienischer Hand.
Dieser frühe enge Kontakt könnte eine Erklärung dafür sein, warum heute so viele erstklassige italienische Einflüsse, wie das Eis, in Albanien zu finden sind. Diese Einflüsse, die auf historischen Geschehnissen beruhen, könnten sich in der kulinarischen Szene des Landes bis heute niedergeschlagen haben.
Und nicht nur in der Vergangenheit zeigt sich die Verbindung zwischen Italien und Albanien – sie ist immer noch lebendig und präsent. Heute zieht es viele Italiener nach Albanien, um dort zu leben und zu arbeiten. Die enge Nachbarschaft und die kulturelle Verwandtschaft zwischen den beiden Ländern halten diese Verbindung aufrecht. Dieser anhaltende Austausch zwischen den Menschen trägt sicherlich dazu bei, dass italienische Einflüsse in der albanischen Kulinarik lebendig bleiben, sei es bei einem herzhaften Gericht oder einer süßen Speise wie dem Eis.
Abschließend findest du hier noch zwei Empfehlungen, wo du gut und günstig Eis essen kannst:
Pasticeri Pelikani in Dürres:
Eine Patisserie mit äußerst leckeren Speisen und vor allem vorzüglichem Eis!
LeBon in Tirana
LeBon ist mein absoluter Geheimtipp in Tirana, alles Weitere darüber erfährst du in meinem Artikel, der sich voll und ganz diesem Laden widmet.
In Albanien wirst du an jeder Straßenecke gutes Eis finden, jedoch sind dies meine zwei persönlichen Empfehlungen.